Neue Wendungsambulanz am LKH Feldbach
An der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Feldbach-Fürstenfeld werden Babys in Beckenendlage behutsam in die „richtige“ Position gedreht und geplante Kaiserschnitte so verhindert.
Die Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Feldbach-Fürstenfeld ist um eine Spezialambulanz reicher. In der neu gegründeten „Wendungsambulanz“ können Schwangere, deren Babys in Beckenendlange oder Steißlage liegen, eine sogenannte „äußere Wendung“ in Anspruch nehmen.
In den meisten Fällen dreht sich das Kind im Laufe der Schwangerschaft im Mutterleib in die „richtige“ Position, also Kopf nach unten und Gesäß nach oben. Bei 3 – 4 % aller Schwangerschaften kommt es jedoch nicht zu dieser Drehung. Dabei sprich man von einer Beckenendlage. Eine vaginale Entbindung wird aufgrund des erhöhten Risikos für kindlichen Sauerstoffmangel in den allermeisten Kliniken nicht mehr angeboten. Bisher wurden Kinder in Beckenendlagen deshalb per geplanten Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.
Um Frauen, die dies wünschen, dennoch eine Spontangeburt zu ermöglichen, gibt es verschiedene Methoden, das Kind doch noch zu einer Drehung zu „animieren“.
Dazu gehört unter anderem auch die äußere Wendung, die am LKH Feldbach in der eigens gegründeten Spezialambulanz angeboten wird. Dabei handelt es sich um standardisierte Wendungsmanöver, die in Feldbach von Ausbildungsoberarzt Dr. Mario Konrad und Fachärztin Dr. Sandra Herzog durchgeführt wird. Die behutsame Wendung in speziell geschulten und geübten Händen ist eine sehr sichere Methode, deren Erfolgswahrscheinlichkeit bei rund 60 % liegt. Aufzeichnungen belegen übrigens, dass bereits zur Zeit Aristoteles (384 – 322 v. Ch.) äußere Wendungen durchgeführt wurden.
Schwangeren wird empfohlen, bei Beckenendlagen zwischen der 35. und 36. Schwangerschaftswoche die Spezialambulanz aufzusuchen. Dort werden sie umfassend beraten und untersucht, ob eine äußere Wendung in ihrem speziellen Fall möglich ist. Da Sicherheit und Gesundheit von Frau und Kind an oberster Stelle stehen, müssen bestimmte Voraussetzungen zur Wendung gegeben sein.
Die Leiterin der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Feldbach-Fürstenfeld, Frau Prim.a Univ.Doz.in Dr.a Gunda Pristauz-Telsnigg freut sich, mit der Spezialambulanz ein neues Angebot für die Schwangeren in der Region schaffen zu können: „Mit der Einführung der Wendungsambulanz haben Frauen mit entsprechenden Voraussetzungen die Möglichkeit, einen Kaiserschnitt zu umgehen. Ist die Wendung erfolgreich, steht einer vaginalen Geburt nichts im Wege.“ Ziel ist, die Rate der geplanten Kaiserschnitte zu reduzieren und so dazu beizutragen, den Wunsch vieler Familien nach einer Spontangeburt zu erfüllen.
Weitere Informationen zur Wendungsambulanz am LKH Feldbach finden Sie hier.