Klimaschutz im Operationssaal

Pressemitteilung

Das LKH Feldbach-Fürstenfeld sagt klimaschädlichen Narkosegasen den Kampf an. Dank modernster Technologie können die Gase gefiltert und sogar recycelt werden. So wird Grüne Medizin schon heute Wirklichkeit.

© LKH Feldbach-Fürstenfeld

Klima- und Umweltschutz haben in der Unternehmensphilosophie der KAGes seit langem einen hohen Stellenwert. Das LKH Feldbach-Fürstenfeld räumt den Klimazielen höchste Priorität ein und übernimmt dank innovativer Lösungen und Ansätze eine Vorreiterrolle in der Region.

Jüngstes Vorzeigeprojekt betrifft Narkosegase, die bei Operationen zum Einsatz kommen. Negativer Nebeneffekt dieser Narkosegase ist, dass sie als Treibhausgas fungieren und besonders klimaschädlich sind. Bereits seit 2016 setzt das LKH Feldbach-Fürstenfeld ausschließlich das Narkosegas ein, welches am wenigsten klimaschädlich ist. Doch nun will man einen Schritt weiter gehen und dank einer neuen Technologie den Ausstoß dieser schädlichen Gase drastisch reduzieren. Möglich wird dies mithilfe einer eigens entwickelten Filteranlage, die an die Narkosegeräte angeschlossen wird. Die Anästhetika, die während der Narkose nicht nur ein-, sondern auch wieder ausgeatmet werden, werden in einem mit Aktivkohle gefüllten Behälter aufgefangen und gespeichert. Diese Behälter kommen in weiterer Folge in Wiederaufbereitungsanlagen, wo die Narkosegase wiedergewonnen und somit wiederverwendet werden können. Entwickelt wurde die Technologie von einer deutschen Firma, die Marktzulassung für die Wiedergewinnung der Narkosegase liegt seit Oktober 2017 in Österreich und Deutschland vor – zu diesem Zeitpunkt weltweit erstmalig.

Diese Initiative ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch von großem finanziellen Nutzen, da Krankenhäuser Betriebskosten für Absauganlagen einsparen können. Bei rund 7000 Narkosen jährlich im Krankenhausverbund Feldbach-Fürstenfeld wird klar, dass das ökologische und wirtschaftliche Potential dieser Technologie enorm ist. Am Standort Feldbach sollen die Anlagen in den nächsten Wochen in allen Operationssälen eingebaut werden, was eine Ersparnis von 218 Tonnen CO2 pro Jahr bringen wird (GWP1). Zum Vergleich: Das entspricht dem CO2-Ausstoß, den ein durchschnittlicher österreichischer PKW auf einer Strecke von knapp einer Million Kilometern verursacht.

Bereits jetzt ist der Krankenhausverbund Feldbach-Fürstenfeld bezüglich Nachhaltigkeit und ökologischem Betrieb sehr gut aufgestellt. In der Tagesklinik am Standort Fürstenfeld wird seit der Errichtung im Jahr 2006 ganz auf klimaschädliches Narkosegas verzichtet. Seit Mitte Mai dieses Jahres wird zudem ein Projekt durchgeführt, das die Entsorgung mit flüssigen Narkosemitteln viel ökologischer und effizienter macht. Dr. Thomas Kole, Anästhesist im LKH in Feldbach und Mitglied der Plattform Nachhaltigkeit in Anästhesie und Intensivmedizin der ÖGARI (Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin) ist federführend bei der Umsetzung der genannten Projekte beteiligt. „Sie sind ein erfreulicher und wichtiger erster Schritt, aber weitere Schritte müssen und werden folgen“, wie Dr. Kole betont. Die KAGes prüft aktuell die Möglichkeit, den Einsatz solcher Anlagen auszuweiten.

Die Betriebsdirektion des LKH Feldbach-Fürstenfeld, namentlich Betriebsdirektor DI (FH) Peter Braun und einer der Stellvertreter Philipp Liebmann, steht jedenfalls voll und ganz hinter diesem Weg. Die Bereitschaft, innovative Projekte umzusetzen ist sehr hoch. So wurde auch im Fall der Filteranlagen die Entscheidung rasch und unkompliziert getroffen, unterstreicht Dr. Angelika Rohrleitner, geschäftsführende Oberärztin der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin des LKH Feldbach-Fürstenfeld. Und sie erklärt weiter: „Das zeigt deutlich, dass für das LKH Feldbach-Fürstenfeld Grüne Medizin und Kreislaufwirtschaft nicht nur bloße Schlagwörter sind, sondern gelebte Realität mit unmittelbarem Nutzen für Mensch und Natur.“